Im April 2011 war ich auf Kreta viel in der Gegend zwischen Plakias und Argiroupolis unterwegs. Vor meiner Abreise nach Kreta hatte ich im Internetradio von KRITI FM ein Lied gehört, dass mir seit diesem Moment nicht mehr aus dem Kopf ging. Ich wusste weder den Namen des Liedes, noch den des Sängers. Alle Bemühungen diese Informationen zu bekommen führten leider nicht zum Erfolg. Wie auch. In letzter Verzweiflung habe ich YouTube nach aktueller kretischer Musik durchsucht und unzählige Videos angesehen, bzw. angehört – nichts, mein Lieblingstitel war nicht dabei.
Auf Kreta dann habe ich meine Kontakte vor Ort bemüht, aber wie sollten die ein Lied kennen, dass ich nicht einmal singen konnte, geschweige denn Teile des Textes aufsagen.
Erste Gelegenheit
Eines Tages war ich in der Nähe von Plakias, im kleinen Ort Asomatos. Auf dem kleinen Platz in der Mitte des Ortes (wenn Asomatos überhaupt eine Mitte hat) saß ich auf einer Bank und beobachtete die Bewohner des Ortes beim Einkaufen bei einem fahrenden Gemüsehändler. Alte Frauen in schwarzen Kleidern, ein alter Mann in farblich nicht definierbaren Hosen und Hemd. Kartoffeln, Tomaten, Gurken. Wie auf Kreta üblich hatte der Händler an seinem Lieferwagen einen Lautsprecher montiert, also mit Draht festgezurrt, mit dem er sich und seine Waren schon von weitem ankündigt. „Kartoffeln, Tomaten, Gurken“.
Dieser Händler beschränkte sich auf ein paar wenige Worte und spielte die übrige Zeit mit einer ordentlichen Lautstärke eine CD oder Kassette. Offensichtlich waren alle Lieder von einem Musiker, der Verkauf zog sich hin und in der ganzen Zeit konnte ich mich an der Musik erfreuen. Denn die Musik war toll. Und sie kam mir so bekannt vor, die Stimme, der Stil, das alles erinnerte mich an das Lied, das ich so verzweifelt gesucht hatte. Und ja, irgendwann kam auch mein Stück. Ich konnte es kaum glauben.
Aber was soll ich sagen, ich konnte den Händler nicht fragen. Irgendwas hielt mich auf der Bank fest und ehe ich mich versah, war der Wagen schon wieder 100 Meter weiter. Also quasi ausser Reichweite. Obwohl ich schon so oft auf Kreta war, brauche ich jedes mal aufs neue sehr lange um die nötige Gelassenheit an den Tag zu legen. Ja, ich bin hier zwar ein Fremder und man wird mich nur schwer verstehen, aber was soll’s? Letztendlich die Chance vertan und ordentlich geärgert.
Später Erfolg!
Etwa zwei Monate später, wieder Kreta, wieder Südküste. Ich sitze am späten Abend in großer Runde mit Freunden und Bekannten in der fabelhaften „Taverne Mirthios“ in Mirthios. Das bewusste Lied hatte ich noch immer im Kopf, die Melodie aber kaum noch. Nur noch so eine Ahnung, aber ich würde es sofort erkennen. Vielleicht spielt es ja heute der Wirt in der Taverne. Das tut er nicht.
Und dann, wie aus heiterem Himmel, ertönt die Melodie des Liedes doch noch. Allerdings nicht aus dem Himmel sondern aus dem Lautsprecher des Mobiltelefons des Kellners. Es ist sein Klingelton!
Jetzt oder nie, ich frage den Kellner und der freut sich, auch wenn er meine Aufregung nicht ganz versteht. Er schreibt mir den Namen des Sängers und den Titel des Liedes auf und der Rest ist ein Kinderspiel.
Hier ist das Lied:
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Im April 2011 war ich auf Kreta viel in der Gegend zwischen Plakias und Argiroupolis unterwegs. Vor meiner Abreise nach Kreta hatte ich im Internetradio von KRITI FM ein Lied gehört, dass mir seit diesem Moment nicht mehr aus dem Kopf ging. Ich wusste weder den Namen des Liedes, noch den des Sängers. Alle Bemühungen diese Informationen zu bekommen führten leider nicht zum Erfolg. Wie auch. In letzter Verzweiflung habe ich YouTube nach aktueller kretischer Musik durchsucht und unzählige Videos angesehen, bzw. angehört – nichts, mein Lieblingstitel war nicht dabei.
Auf Kreta dann habe ich meine Kontakte vor Ort bemüht, aber wie sollten die ein Lied kennen, dass ich nicht einmal singen konnte, geschweige denn Teile des Textes aufsagen.
Erste Gelegenheit
Eines Tages war ich in der Nähe von Plakias, im kleinen Ort Asomatos. Auf dem kleinen Platz in der Mitte des Ortes (wenn Asomatos überhaupt eine Mitte hat) saß ich auf einer Bank und beobachtete die Bewohner des Ortes beim Einkaufen bei einem fahrenden Gemüsehändler. Alte Frauen in schwarzen Kleidern, ein alter Mann in farblich nicht definierbaren Hosen und Hemd. Kartoffeln, Tomaten, Gurken. Wie auf Kreta üblich hatte der Händler an seinem Lieferwagen einen Lautsprecher montiert, also mit Draht festgezurrt, mit dem er sich und seine Waren schon von weitem ankündigt. „Kartoffeln, Tomaten, Gurken“.
Dieser Händler beschränkte sich auf ein paar wenige Worte und spielte die übrige Zeit mit einer ordentlichen Lautstärke eine CD oder Kassette. Offensichtlich waren alle Lieder von einem Musiker, der Verkauf zog sich hin und in der ganzen Zeit konnte ich mich an der Musik erfreuen. Denn die Musik war toll. Und sie kam mir so bekannt vor, die Stimme, der Stil, das alles erinnerte mich an das Lied, das ich so verzweifelt gesucht hatte. Und ja, irgendwann kam auch mein Stück. Ich konnte es kaum glauben.
Aber was soll ich sagen, ich konnte den Händler nicht fragen. Irgendwas hielt mich auf der Bank fest und ehe ich mich versah, war der Wagen schon wieder 100 Meter weiter. Also quasi ausser Reichweite. Obwohl ich schon so oft auf Kreta war, brauche ich jedes mal aufs neue sehr lange um die nötige Gelassenheit an den Tag zu legen. Ja, ich bin hier zwar ein Fremder und man wird mich nur schwer verstehen, aber was soll’s? Letztendlich die Chance vertan und ordentlich geärgert.
Später Erfolg!
Etwa zwei Monate später, wieder Kreta, wieder Südküste. Ich sitze am späten Abend in großer Runde mit Freunden und Bekannten in der fabelhaften „Taverne Mirthios“ in Mirthios. Das bewusste Lied hatte ich noch immer im Kopf, die Melodie aber kaum noch. Nur noch so eine Ahnung, aber ich würde es sofort erkennen. Vielleicht spielt es ja heute der Wirt in der Taverne. Das tut er nicht.
Und dann, wie aus heiterem Himmel, ertönt die Melodie des Liedes doch noch. Allerdings nicht aus dem Himmel sondern aus dem Lautsprecher des Mobiltelefons des Kellners. Es ist sein Klingelton!
Jetzt oder nie, ich frage den Kellner und der freut sich, auch wenn er meine Aufregung nicht ganz versteht. Er schreibt mir den Namen des Sängers und den Titel des Liedes auf und der Rest ist ein Kinderspiel.
Hier ist das Lied: